Liebe Aroma- und Kräuterfreunde und -innen!
Die Weihnachtszeit ist im vollen Gange und wie jedes Jahr bricht in der Adventzeit der Stress aus. Viele Menschen müssen ihre Besorgungen erledigen, wissen nicht was sie schenken sollen und überhaupt reicht es einem schon. Daher möchte ich Ihnen im Dezember das Räuchern vorstellen - eine alte, traditionelle Methode, um unsere Sinne anzusprechen, um Gelassenheit und Reinigung zu erfahren und um mit dem alten Jahr und seinen Sorgen abzuschließen. Ich hoffe ich kann Ihnen damit ein wenig Ruhe in Ihren Alltag bringen!
Was ist Räuchern?
Durch das Verglühen von Räucherwerk, wie dem klassischen Weihrauch, auf Kohle oder durch das Entzünden eines Räucherstäbchens werden bestimmte Duft- und Wirkstoffe freigesetzt. Diese Stoffe verteilen sich durch den aufsteigenden Rauch im Raum und wirken unterschiedlich auf körperlicher, aber auch seelischer Ebene. Die Duftmoleküle gelangen durch das Einatmen in Berührung mit unserer Riechschleimhaut an der Nasenwurzel und werden über das limbische System an unser Gehirn weitergeleitet. Vom limbischen System haben wir ja bereits bei den ätherischen Ölen gehört: es ist jener Teil unseres Stammhirns, welches für Emotionen und Erinnerung zuständig ist! Die Düfte beeinflussen unsere Gefühle, unsere Hormone und unser vegetatives Nervensystem.
Das Ritual "Räuchern"
Eine Räucherung kann immer auch ein Ritual sein, welches ganz individuell gestaltet werden kann! Auf jeden Fall macht es Sinn schlichtweg zur Ruhe zu kommen und somit vieles loslassen und bereinigen kann.
Wann wird geräuchert?
Eine Zeit, die sich zum Räuchern anbietet, sind die Raunächte: dies ist jene Zeit vom 25. Dezember bis zum 5. Jänner, bzw. der 21. Dezember, an dem die Wintersonnenwende ist. Es ist die Zeit, in der das Alte zu Ende geht und das Neue beginnt. Man sagt, dass zu dieser Zeit die Schleier zur Anderswelt besonders dünn sind. In diesen Tagen soll man auch auf das Träumen achten, da angeblich jeder der 12 Nächte einem Monat im kommenden Jahr vorhersagen kann.
In früheren Zeiten gab es zahlreiche Bräuche und in manchen Gegenden werden diese noch immer zelebriert. Zu den Raunächten räuchern die Bauern ihre Ställe aus, damit das Vieh im kommenden Jahr gut gedeihen kann und beschützt wird.
Was braucht man zum Räuchern?
- eine feuerfeste Schale oder Räucherstövchen
- Räuchersand (ohne Zusätze!)
- Räucherkohle
- Räucherwerk (hier unbedingt auf ausgezeichnete Qualität achten!)
- Räucherlöffel bzw. einen alten Löffel (zum Aufbringen des Räucherwerks auf die Kohle oder dem Stövchen)
- Räucherzange (um die glühende Kohle zu bewegen)
- Räucherbesen (zum Abkehren bzw. Reinigen des Stövchen-Gitters)
- Räucherfeder (zum Verteilen des Rauches - man kann auch ein Blatt Papier dafür nehmen)
Wie räuchert man?
Eine Möglichkeit ist das Räuchern im feuerfesten Gefäß mit Kohle:
Zuerst den Räuchersand in dem Gefäß verteilen und darauf die Kohle geben. Diese wird angezündet und glühen gelassen, bis die Kohle eine weißliche Farbe annimmt. Erst jetzt wird das Räucherwerk daraufgelegt.
Eine Alternative zum Räuchen in der feuerfesten Schale ist das Räucherstövchen:
Ein brennendes Teelicht wird in ein Räucherstövchen gestellt und auf das Sieb wird etwas Räucherwerk gegeben. Dies ist eine sanftere Art des Räucherns, weil das Räucherwerk nicht so schnell verbrennt und daher auch dezenter duftet.
Das Räuchern spricht verschiedene Sinne an:
- mit der Nase riechen wir
- mit den Augen verfolgen wir den Rauch und seine Formen
- mit dem Tastsinn erkennen wir das Tongefäß, den Sand oder das Metallstövchen
Nehmen Sie sich genug Zeit zur Ruhe zu kommen, ein Ritual zu zelebrieren, welches einem selbst angenehm ist!
Keine Zeit zum Räuchern?
Sollten Sie keine Zeit zum Räuchern haben, bieten sich die Allgäuer Heilkräuterkerzen an: hier gibt es die Kerze "Raunächte" oder "Geist der Weihnacht", welche ebenso eine ausgezeichnete Alternative zum Räuchern sind!
Alles Liebe, eine besinnliche Adventzeit und wunderschöne Weihnachten wünsch ich Ihnen!
Ihre Wohlfühl Eli